„Abenheim hält zusammen und ist bisher, dank großer Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein, gut durch die Coronazeit gekommen“
Stephanie Lohr, Ortsvorsteherin
Da gegenwärtig Ortsbeiratssitzungen nur stattfinden sollen, wenn dringende unaufschiebbare Beschlüsse zu fassen sind, hatte die Abenheimer Ortsvorsteherin Stephanie Lohr die für den 6. Mai 2020 geplante Sitzung des Ortsbeirats zu einer Telefonkonferenz umgemünzt und eingeladen, um den Ortsbeirat mit aktuellen Informationen zur Corona-Pandemie, Einwohneranfragen und Neuigkeiten aus der Verwaltung zu versorgen sowie die weitere Zusammenarbeit in den kommenden Wochen zu besprechen.
„Mir ist es wichtig, auch in diesen Zeiten in einem engen Austausch mit den Ortsbeiratsmitgliedern zu stehen. Auch wenn wir telefonisch keine Beschlüsse fassen dürfen, so war es für alle gut, den gesamten Rat in einer Telefonkonferenz zu sprechen und zu hören“, zog Stephanie Lohr Fazit.
„In den vergangenen Wochen haben wir vorrangig per Email und Telefon aktuelle Themen ausgetauscht und so die Anliegen der Bürger an die Verwaltung herangetragen“, beschreibt Mirko Weigand, stellvertretender Ortsvorsteher die Zusammenarbeit mit der Ortsverwaltung in der Pandemiezeit.
Zu Beginn der 60-minütigen Telefonkonferenz gab die Ortsvorsteherin zunächst ausführliche Informationen und Fallzahlen zur Corona-Pandemie für Worms und den Landkreis Alzey-Worms sowie den aktuellen Allgemeinverfügungen und Rechtsverordnungen wieder. Sie berichtete, dass wöchentliche Telefonkonferenzen zwischen dem Oberbürgermeister, den Ortsvorstehern sowie der Bereichsleiterin für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Frau Zezyk, stattgefunden haben und auch weiterhin stattfinden werden, außerdem tage im Rathaus Worms täglich der Krisenstab.
„Dieser Austausch sorgt dafür, dass wir auch in den Vororten immer auf aktuellem Stand zu den Einschränkungen und Öffnungen sind. Weiterhin sind es wertvolle Informationen, um insbesondere zu hören, wie die Kollegen in den anderen Stadtteilen Hilfsangebote organisieren oder die Arbeit auf der Ortsverwaltung gestalten“, beschreibt Stephanie Lohr die Telefonkonferenzen mit den Ortsvorstehern und dem Krisenstab.
Abenheim halte in diesen Tagen zusammen. Die Solidarität und die Hilfsbereitschaft sind enorm und gehen über alle Generationen. Jeder macht das, was er kann. Die Katholische Jugend biete einen Einkaufsservice für gefährdete Personen. Der Katholische Frauenbund sowie mehrere Mitstreiter*innen nähten Atemmasken, die gegen eine Spende für einen guten Zweck über die Ortsverwaltung ausgegeben werden.
Auch das von der Ortsverwaltung gemeinsam mit Ortsbeiratsmitglied Michael Roth, CDU, erstellte und durch die Druckerei Diehl unterstützte Infoblatt zu den Lieferangeboten im Ort, habe viel Lob erfahren. „Abenheim war zu jedem Zeitpunkt mit allen Dingen des täglichen Bedarfs versorgt, dank der Lieferangebote unserer Gastronomen und Gewerbetreibenden kam es zu keinen Versorgungsengpässen“.
Dennoch waren sich alle Ortsbeiratsmitglieder einig, dass jede Wiedereröffnung und jede zurückgewonnene Freiheit gute Nachrichten sind.
So informierte Winfried Bärsch, CDU, in seiner Funktion als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Bonifatius Abenheim, dass voraussichtlich ab Pfingsten wieder Gottesdienste in der Kirche gefeiert werden können. Hier gebe es aber auch einen entsprechenden Vorschriften- und Maßnahmenkatalog, der zu beachten und entsprechend umzusetzen ist.
Auch in der Festhalle stehe man bereit für eine Wiedereröffnung. Positiv sei, dass der städtische Gebäudebewirtschaftungsbetrieb die Zeit der Schließung der Festhalle genutzt hat, um den Bodenbelag aufzuarbeiten und eine neue Bodenfuge einzuarbeiten.
Ebenso sei der Umzug der Klausenberg-Grundschule in die bereitgestellten Container auf dem Kerweplatz vollzogen worden, so dass der Schulbetrieb für die 4. Klasse bereits in der Containerschule stattfinde. Es fehlen noch der Internet- und Telefonanschluss, was gerade in dieser Zeit, in der immer noch viele Schüler von zu Hause aus lernen und täglich mit Email versorgt werden müssten, ein Unding sei.
Michael Roth, CDU, informierte in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der GdAV, dass neben der Containerschule noch eine Fläche von ca. 860 m² für Feste etc. zur Verfügung stehe. Da das vielfältige Abenheimer Vereinsleben momentan aufgrund der Kontakt- und Versammlungsverbote ruht, mussten leider schon mehrere Events, wie der Hexenzauber, das Konzert der Blaskapelle Abenheim und die Abenheimer Weintage der Winzer abgesagt werden. Frau Lohr teilte mit, dass die Winzerbetriebe stattdessen Weinprobenpakete für häusliche Weintage im eigenen Garten anbieten.
Bezüglich der Kerwe, die traditionell im August stattfinden soll, sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden. Hier waren sich alle einig, dass man zunächst die Entwicklungen in den kommenden Wochen noch abwarten und insbesondere auf eine Definition für „Großveranstaltungen“ sowie eine Ausführungsverordnung der Stadt zum Umgang mit Festen hoffe, bevor man gemeinsam mit allen Akteuren der Kerwe die Entscheidung treffen wolle, ob und in welcher Form es in diesem Jahr eine Kerwe geben kann. „Unsere Kerwe findet vorrangig in den Höfen statt. Der Betrieb ist mit einem Biergarten vergleichbar. Wenn es sich in den kommenden Wochen zeigt, dass die Außengastronomie so betrieben werden kann, dass die Gäste auch Spaß haben, könnten sich daraus Ideen für eine Kerwe entwickeln“, regt Hans-Peter Weiler (CDU) an, der als Vorsitzender des Heimatverein die Kerwe am Heimatmuseum mit organisiert.
Als weitere Information zu einer offenen Anfrage von SPD und CDU aus der letzten Ortsbeiratssitzung teilte Frau Lohr mit, dass der Friedhofsbetrieb die Installation einer Urnenwand auf dem Friedhof ablehnt, so dass Urnenbestattungen nur in Urnengräbern oder wenn möglich in bereits vorhandenen Erdbestattungsgräbern stattfinden können. Auch die Teilnahme an Beerdigungen ist weiterhin eingeschränkt. Außer dem engsten Familienkreis sind keine weiteren Personen zugelassen.
Am Ende freute sich die Ortsvorsteherin noch eine positive Nachricht verkünden zu können. Dank zweier großzügiger Spenden von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried und dem Verein Abenheimer Adventfenster konnte jetzt eine neue Orgel für die Einsegnungshalle auf dem Friedhof vom Friedhofsbetrieb bestellt werden. Dank der Initiative des Organisten Herrn Daniel Wolf, Frau Maria Ahl von den Abenheimer Adventfenstern sowie den Spendern sei eine schnelle Lösung gefunden worden. Dann können in Zukunft Beerdigungen wieder würdevoll musikalisch mitgestaltet werden.
Für die kommenden Wochen verständigte sich der Ortsbeirat darauf, sobald es wieder zulässig ist, zu einer öffentlichen Sitzung zusammenzukommen. Bis dahin will man sich weiterhin per E-Mail oder Telefon austauschen, um die Anliegen der Bürger*innen über die Ortsverwaltung an die Stadt herantragen.
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